Wir schreiben die Nachspielzeit am 3. Februar 2024 im Spiel Rot-Weiss Essen gegen SC Freiburg: Elfmeter für RWE. Und wer schnappt sich den Ball? Moussa Doumbouya, der erst vor rund zehn Minuten eingewechselt wurde.
Viele Fans hatten wohl Bammel vor der Ausführung des Strafstoßes. Denn der Stürmer war in dieser Saison weder für seine Torgefahr noch für seine Präzision im Abschluss bekannt. Doch Doumbouya belehrte seine Kritiker eines Besseren und verwandelte eiskalt - 4:3 für RWE, Sieg!
Der 26-Jährige feierte einen emotionalen Dreier als Sieg-Torschütze und seinen zweiten Treffer - das erste Saisontor gelang ihm beim 3:1 gegen Dynamo Dresden - der laufenden Spielzeit.
Und, trotzdem: Doumbouya, der bis dato nur 681 Spielminuten zum Einsatz kam, wird mit seiner Rolle als aktuell dritter Stürmer hinter Leonardo Vonic und Joker Ron Berlinski nicht zufrieden sein. Schließlich kam er im Sommer 2023 vom FC Ingolstadt als Verstärkung für RWE. Die ersten fünf Saison-Begegnungen durfte er auch von Beginn an ran - doch er agierte unglücklich und vergab einige gute Einschussmöglichkeiten.
Manchmal haben wir während einer Partie auch auf zwei Stürmer umgestellt, da hat er der Mannschaft sehr geholfen - mit sehr viel Power und Wucht, die er verkörpert. Moussa ist sehr fleißig, lässt sich nicht hängen, macht auch viele zusätzliche Dinge mit Slawo Freier. Wir sind alle froh, dass er ein Teil unserer Mannschaft ist.
Dabrowski über Doumbouya
Trainer Christoph Dabrowski reagierte und stellte um. Er versuchte es mal mit Ron Berlinski und später mit Leonardo Vonic. Und, trotzdem: Doumbouya, den er schon aus gemeinsamen Zeiten von Hannover 96 II kennt, ist für ihn ein wichtiger Spieler.
"Für mich war es keine Überraschung, dass er sich gegen Freiburg den Ball genommen hat und so sicher verwandelte. In Hannover hat er so einige Elfmeter weggemacht. Vinko Sapina war gegen Freiburg nicht auf dem Platz uns so nahm sich Moussa den Ball. Dafür kann ich ihn nur loben, dass er in dieser Situation die Verantwortung übernimmt und das Ding verwandelt", sagt Dabrowski.
Warum der Mann aus Guinea trotz der recht wenigen Einsatzzeiten wichtig für Dabrowski ist, erklärte der RWE-Trainer vor dem Gang (Dienstag, 6. Februar, 19 Uhr, RevierSport-Liveticker) zum TSV 1860 München.
Dabrowski über Doumbouya: "Moussa hat hier von Tag eins gezeigt, warum wir ihn geholt haben. Er war in der Vorbereitung sehr aktiv, sehr agil, sehr robust. Dementsprechend ist er auch als Stammspieler in die Saison gestartet, hat aber leider einige Chancen vergeben. Im Laufe der Hinrunde haben wir dann andere Konstellationen ausprobiert. Moussa ist zwischendurch in ein kleines Loch gefallen, hat sich aber schnell aus diesem herausgezogen. Es hat sich herauskristallisiert, dass Ron in diesen Phasen ein super Joker ist und Moussa war dann hinter Leonardo Vonic und Ron dahinter. Manchmal haben wir während einer Partie auch auf zwei Stürmer umgestellt, da hat er der Mannschaft sehr geholfen - mit sehr viel Power und Wucht, die er verkörpert. Moussa ist sehr fleißig, lässt sich nicht hängen, macht auch viele zusätzliche Dinge mit Slawo Freier. Wir sind alle froh, dass er ein Teil unserer Mannschaft ist."
Nach dem Siegtreffer gegen Freiburg und diesen lobenden Worten dürfte Doumbouya auch am Dienstag an der Grünwalder Straße zum Einsatz kommen - vielleicht auch mehr als nur rund zehn Minuten.